... wenn sie dann endlich schläft!
Ja, so ist es und ich glaube der Schreibstoff zum Thema Schlafen wird mir nie ausgehen! Schlafen ist so existenziell, dass er eben auch immer wieder zum Thma wird! Und wenn man noch so entspannt ist beim Thema Schlafen, spätestens dann, wenn der Schlafmangel anklopft, wird es doch unentspannt.
Durch meinen Sohn habe ich schon viel erlebt und fühlte mich daher gewappnet. Ich habe gelernt, dass sich Schlaf nicht erzwingen lässt, das die meisten Kinder viel Nähe dafür brauchen und das sich das Schlafverhalten gefühlt täglich auch wieder ändern kann.
Nun kam die kleine Tochter und lehrte mich mal wieder Neues! Beistellbettchen sind doof, tagsüber ablegen ist doof. Ganz dicht bei der Mama sein. Das bedeutet Nähe, das bedeutet Sicherheit und geborgen sein. Ein 24Stunden Tragling sozusagen. Sich zunächst keine Minute mehr frei zufühlen ist eine enorme Umstellung. Ich war sehr froh, dass mein Mann die ersten zwei Monate in Elternzeit Zuhause war. So konnte er sie auch immer mal übernehmen.
Der Nachtschlaf wandelte sich so, dass ich die Tochter neben mir ablegen konnte, wenn sie tief genug schlief. Dies war schon eine enorme Erleichterung. Als Bauch- und Seitenschläferin, die ganze Nacht auf dem Rücken zu liegen, ist nicht sehr angenehm. Das Stillen weitete die Tochter sehr schnell aus. Mindestens 3 Stunden lagen dazwischen von Anfang an und ruckzuck kamen 4 und 5 Stunden Abstände dazu. Ich konnte es kaum glauben, vom Sohn war ich so viel Nachtruhe nicht gewöhnt.
Dafür lässt sie sich auch weiterhin Tagsüber nicht ablegen, was beim Sohn nie ein großes Problem war. Mittagsschläfchen waren bei ihm, auch für mich möglich. Mit der Tochter in der Trage, die nonstop gewiegt und bewegt werden wollte, nicht wirklich... am Anfang schlief sie nach dem Stillen noch ein und ich schlief mit ihr. Irgendwie ist Stillen bei ihr aber leider kein Garant für Einschlafen, wenn sie nicht gerade totmüde ist. Das war beim Sohn immer sehr schön und sehr praktisch!
Sobald ich probiere sie tiefschlafend aus der Trage oder von meinem Arm aus ablegen zu wollen, gehen bei ihr sofort die Augen auf. Alarmstellung sozusagen... tiefstes Steinzeitbaby, könnte man das auch nennen. Ich glaube, ihr Babyinstinkt kann Tag und Nacht sehr gut unterschieden und das tagsüber noch viel Bewegung vorhanden ist und Nachts eben nicht.
Mit 11 Wochen weiteten sich die Stillabstände in der Nacht immer weiter aus und plötzlich schlief sie durch! Ein durchschlafendes Stillbaby! Wo gibt es denn sowas? Ich weiß, dass dies eine kleine Rarität ist!
Bis sie aber Abends zu diesem kleinen durchschlafenden Stillbaby wird, ist viel Geduld gefragt. Denn als würde man einen Schalter umlegen ist für sie mit Einsetzen der Abendstunden Unruhe vorprogrammiert. Sie findet nicht in den Schlaf und mein Mann und ich können uns mit Tragen und Schuckeln abwechseln bis sie wirklich mal eingeschlafen ist. Das kombiniert sich dann oft auch mit viel Weinen. Sie findet nur schwer in den Nachtschlaf und im Grunde bin ich selbst fix und fertig, bis sie dann endlich ins Träumeland verschwunden ist.
Zwischenzeitlich konnten wir dann auch wieder das Beistellbettchen anbauen. Nachdem sie sich so zuverlässig Nachts ablegen ließ und auch etwas Abstand zwischen uns kein Problem mehr für sie darstellte, probierten wir es einfach. Ich habe zwar keine Probleme damit, dass sie direkt neben mir liegt, wenn allerdings der Bruder Nachts noch zu uns rüber kommt, haben wir einfach akuten Platzmangel. Der Übergang ins Beistellbettchen funktionierte problemlos. Einzig das vorsichtige vom Bauch Heruntergleitenlassen ist wichtig! Rüberheben ist nicht möglich, da würde sie wach werden. Nachdem sie die ersten zwei Nächte zum Stillen wach wurde, merkte ich, sie ist etwas kühl und deckte sie die darauf folgenden Nächte mit noch einer weiteren Decke zu... Schlafsäcke sind doof... von Anfang an hält sie von diesen nichts... auch wieder ein Unterschied zum Bruder. Seitdem schläft sie nun auch im Beistellbettchen durch. Ganz selten wird sie Nachts mal wach und sucht den Schnuller und noch seltener braucht sie eine kleine nächtliche Stärkung.
Da sie Abends spät in den Schlaf findet, meistens erst zwischen 22 - 23 Uhr, schläft sie morgens lange. Meistens meldet sie sich ab 8.30 Uhr oder ab 9 Uhr, manchmal auch später. 10 - 11 Stunden schläft sie im Schnitt.
Morgens habe ich also eine gewisse Zeit für mich, sobald Mann und Sohn aus dem Haus sind. Hier kann ich Blogbeiträge schreiben, Kleinkram erledigen, der mit Kind auf dem Arm schlecht möglich ist.
Unsere Kinder sind so unterschiedlich. In manchen Dingen sind sich Sohn und Tochter sehr ähnlich. Das Nicht-in-den-Schlaf-finden wollen, das lange Ausschlafen... aber dazwischen... grundverschieden! Wie vermisse ich den Mittagsschlaf, den ich beim Sohn hatte... aber genauso schätze ich das Durchschlafen von der Tochter... wenn man sich doch nur das perfekte Baby zusammenbasteln könnte.... schön wäre es! Aber leider nicht machbar! Und so müssen wir uns eben weiterhin mit dem Schlaf unserer Kinder arrangieren. Ihn nehmen wie er kommt! Und wenn sie dann mal schlafen, dann schlafen sie wie Engel!