Irgendwann wird sie interessant für unsere Kinder. Die Welt der Zahlen und des Zählens. Sie wollen die Treppen zählen, die sie täglich hoch und runter steigen. Sie wollen von uns wissen, wie die Zahl heisst, die sie auf Schildern in der Stadt entdecken oder einem Buch vorfinden.
Sie wollen Aufgaben von uns erhalten, bei denen sie kleine Mengen abzählen müssen. Zwei Stück Zucker in die Kaffeetasse geben oder die Anzahl an Teller pro Familienmitglied für das Abendessen auf den Tisch stellen.
Gerade das Lernen von Zahlen und das Abzählen lässt sich ganz wunderbar in den täglichen Ablauf einbauen ohne das wir groß darüber nachdenken müssen. Denn Zahlen und das Zählen gehören einfach zu unserem Alltag.
Unseren Kindern macht es aber auch neben den alltäglichen Dingen Freude, wenn sie Materialien haben, bei denen sie sich gezielt mit einem bestimmten Thema beschäftigen können, welches sie gerade sehr interessiert. Das können eben auch die Zahlen sein. Mathilda von "Emil und Mathilda" hat da schon eine ganze Anzahl an wunderschönen Ideen rund um das Thema Zahlen zusammen gefasst.
Mein Sohn legt sehr gerne Mengen nach und ich habe mir daher überlegt, was ich ihm hier bereit legen könnte, um sein Interesse zu unterstützen.
Von Maria Montessori gibt es den Spindelkasten, denn ich mir dafür als Inspiration heraussuchte und abwandelte, mit den Materialien die ich Zuhause hatte. Ich nahm ein langes Brett und 10 gleiche Teelichtgläser, die ich darauf befestigte. Davor klebte ich die Zahlen von 0 bis 9 und legte in einem weiteren Schälchen exakt die Menge an gleichfarbiger Muggelsteine (45 Stück), die zum Auffüllen benötigt werden. Nicht mehr! Dies kann sonst zur Verwirrung führen. Wieso bleiben da Steine übrig? Wo müssen die Steine noch hin? Es dient somit auch zur Überprüfung, ob die Mengen richtig zugeordnet wurden.
Neben der exakten Anzahl an Muggelsteinen, habe ich zur weiteren Überprüfung und zum Nachlegen für den Sohn, passende Kärtchen gebastelt. Hier sind die Muggelsteine als Punkte definiert und die Steine können darauf abgelegt werden. Wenn er möchte, kann er so ganz alleine und ohne mich arbeiten und nachprüfen, ob er überall die richtigen Mengen zugeordnet hat.
Als ich ihm das Zählbrett zum ersten Mal gezeigt habe, habe ich ihm vorgeführt, wie es funktioniert. Ich habe mir die Schale mit den Muggelsteinen genommen und die Kärtchen. Zunächst habe ich die Kärtchen passend zugeordnet und die Zahlen dabei laut benannt. Nachdem ich diese abgelegt habe, habe ich die Muggelsteine auf die Kärtchen gelegt und dabei laut abgezählt. War ein Kärtchen belegt, habe ich die Steine (dabei wieder abzählen) und das Kärtchen in das passende Glas einsortiert.
Das Zählbrett hat eine Besonderheit, die ich ebenfalls vom Spindelkasten übernommen habe. Die 0. Die Zahl 0 hat die Besonderheit, dass darin kein Muggelstein gelegt wird. Die Zahl 0 steht für einen Wert, der besagt, da ist nichts. Hier es neben der Verdeutlichung durch das Kärtchen, auf dem auch kein Punkt abgebildet ist, auch wichtig in das Glas hineinzugreifen und ebenfalls anzuzeigen, darin ist nichts und auch das Kind hineinfassen zu lassen. Somit wird die Zahl 0 be"greif"bar!
Da das Material so wunderbar selbsterklärend ist, arbeitet der Sohn gerne alleine damit und ordnet zu. Ich sehe das meist daran, dass die Kärtchen wieder in den Gläsern sind oder/und die Muggelsteine ebenfalls. Am Anfang habe ich einen kleinen Fehler gemacht und die 7 ohne einen Strich gezeichnet. Was mittlerweile die übliche Schreibweise ist. Leider ist für die Kinder die 7 und die 1 damit schwer zu unterscheiden. Auch Mathilda von "Emil und Mathilda" hat das festgestellt. So habe ich ebenfalls den Strich ergänzt und der Sohn hat sich direkt gefreut, dass der Unterschied der beiden Zahlen für ihn nun deutlich zu erkennen ist.
Für euch habe ich nun die Zahlkärtchen in der neuen Version und mit einem Strich an der 7 ergänzt und zum freien Download zur Verfügung gestellt, wenn ihr an diesem Material ebenfalls Interesse für eure Kinder habt. Ich wünsche euch viel Spaß damit.